Schmerzdokumentation

Endlich möchte man rufen – endlich ist es soweit.

Mit dem offiziellen Launch des DGS-PraxisRegister Schmerz am 17.11.2014 gab die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) e.V. den Startschuss für das weltweit größte Versorgungsforschungsprojekt für die Indikation Schmerz. Grundlage des PraxisRegisters ist die Vernetzung ambulanter Schmerzzentren über eine einheitliche Dokumentationsplattform (iDocLive®), informiert Priv.-Doz. Dr. med. Michael A. Überall, Vizepräsident der DGS, Präsident der Deutschen Schmerzliga (DSL),Nürnberg.

Ziele des PraxisRegisters sind es, nicht nur versorgungsrelevante epidemiologische Fragestellungen beantworten zu können, sondern insbesondere auch Untersuchungen des Versorgungsbedarfs (Input), der verfügbaren bzw. benötigten Versorgungsstrukturen bzw. -prozesse (Throughput), der erbrachten Versorgungsleistungen (Output) und des Zugewinns an Gesundheits- bzw. Lebensqualität Betroffener (Outcome) durchzuführen.

Im Fokus Versorgungsbedarf und Lebensqualität

Die seit Jahren von den Gesundheitssystemen der westlichen Welt unter dem Einfluss von Kostendruck, Industrialisierung und Qualitätsprüfung vollzogene Entwicklung hin zu einem ausschließlich auf externe Evidenzkriterien (d. h. randomisierte Placebo-kontrollierte klinische Studien) fokussierten Gesundheitssystem wird den komplexen Konstellationen chronischer Krankheiten, insbesondere denen chronisch schmerzkranker Menschen, nicht gerecht, sondern allenfalls den ökonomischen Interessen Dritter.

Trotz umfangreichster Anstrengungen haben Leitlinien und sog. evidenzbasierte Entscheidungsfindungsprozesse – die seit geraumer Zeit das deutsche Gesundheitssystem zu dominieren suchen – weder die Versorgung chronisch schmerzkranker Menschen in Deutschland verbessert, noch das Chronifizierungsrisiko wahrnehmbar gesenkt. Immer mehr und immer stärker betroffene chronische Schmerzpatienten werden von dem auf externe Evidenz und Kosteneffizienz getrimmten deutschen Gesundheitssystem immer häufiger im Stich gelassen – u. a. weil belastbare empirische Zahlen und hochwertige wissenschaftliche Analysen des Versorgungsbereichs fehlen.

 

 

Aufruf an alle!

Mit dem PraxisRegister Schmerz lädt die Deutsche Gesellschaft (DGS) e.V. alle konkret an der Versorgung von Schmerzpatienten beteiligten Ärzte Deutschlands ein mitzumachen. Egal ob Einzelkämpfer mit oder ohne Zusatzbezeichnung. Egal ob Allgemeinarzt, Orthopäde, Anästhesist, Neurologe oder Kinderarzt. Egal ob wenige oder viele Schmerzpatienten Ihren Versorgungsalltag bestimmen. Egal, wer oder was Sie sind. Sobald Sie auch nur einen Schmerzpatienten pro Woche behandeln, besitzen Sie Wissen und Erfahrung, die dringend benötigt werden, um die Versorgung von Patienten mit akuten, subakuten oder chronischen Schmerzen jedweder Ätiologie und Pathogenese zu verbessern. Nur gemeinsam wird es gelingen, diesen Wissens- und Erfahrungsschatz zu bergen und zu analysieren. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) ist bereit, alle interessierten Ärzte Deutschlands dabei zu unterstützen und ihnen im Gegenzug über die für die Vernetzung notwendige und allen DGS-Mitgliedern kostenlos bereit gestellte Software auch kontinuierlich und in Echtzeit Daten und Auswertungen zu Verfügung zu stellen, die Beteiligten helfen Ihren eigenen Versorgungsalltag konkret zu optimieren.

Kollektives Wissen und kollektive Erfahrung in Echtzeit analysiert zum Wohle aller: nicht nur der teilnehmenden Patienten oder der teilnehmenden Ärzte, sondern auch unserer Gesellschaft und dem deutschen Gesundheitssystem. Das ist Versorgungsforschung „at its best“ – das ist das PraxisRegister Schmerz mit iDocLive® und das ist die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) e. V. – patientennah und versorgungsorientiert!